Was ist Prozessmanagement?
Das Prozessmanagement zielt darauf ab, die Art und Weise zu verbessern, wie ein Unternehmen seine Ziele erreicht, indem es die Prozesse, die zur Erstellung seiner Produkte oder Dienstleistungen verwendet werden, analysiert und optimiert. Es bezieht sich auf die Verwendung von Tools und Techniken, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen, indem es die Abläufe in einem Unternehmen rationalisiert, automatisiert und verbessert.
Das Prozessmanagement umfasst verschiedene Aspekte wie Prozessmodellierung, -analyse und -design, Implementierung, Überwachung und Messung von Prozessleistung und kontinuierliche Verbesserung. Es kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, wie beispielsweise im Qualitätsmanagement, im Projektmanagement oder in der Produktionsoptimierung.
Wann wird im Unternehmen Prozessmanagement benötigt?
Prozessmanagement ist in verschiedenen Situationen und Bereichen nützlich, in denen Geschäftsprozesse identifiziert, gestaltet und optimiert werden müssen, um die Effizienz und Effektivität einer Organisation zu verbessern. Hier sind einige Beispiele, wann Prozessmanagement hilfreich sein kann:
- Wenn Ihr Unternehmen Wachstum oder Skalierung anstrebt: Wenn ein Unternehmen wächst oder expandiert, kann Prozessmanagement helfen, die Arbeitsabläufe und Prozesse anzupassen, um das Wachstum zu unterstützen und zu fördern.
2. Wenn die Produktivität sinkt: Wenn die Produktivität eines Unternehmens abnimmt, kann Prozessmanagement helfen, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu verbessern, um die Produktivität und Effizienz zu steigern.
3. Wenn die Qualität leidet: Wenn die Qualität der Produkte oder Dienstleistungen sinkt, kann Prozessmanagement helfen, die Prozesse zu überwachen und zu verbessern, um eine höhere Qualität sicherzustellen.
4. Wenn Sie Kosten reduzieren möchten: Wenn Sie Kosten senken möchten, kann Prozessmanagement helfen, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und zu beseitigen, um Kosten zu senken.
5. Wenn Sie Compliance-Anforderungen erfüllen müssen: Wenn Ihr Unternehmen bestimmten regulatorischen Anforderungen unterliegt, kann Prozessmanagement helfen, sicherzustellen, dass die Prozesse den Anforderungen entsprechen.
Generell kann Prozessmanagement dazu beitragen, die Effektivität, Effizienz und Qualität von Geschäftsprozessen zu verbessern und somit zum Erfolg eines Unternehmens beizutragen.
Welche Prozessmanagement-Methoden gibt es?
Es gibt verschiedene Methoden des Prozessmanagements, die eingesetzt werden können, um Geschäftsprozesse zu verbessern und zu optimieren. Hier sind einige der gängigsten Prozessmanagementmethoden:
- Business Process Modeling Notation (BPMN): BPMN ist eine standardisierte Notation für die Modellierung von Geschäftsprozessen. Mit BPMN können Prozesse visuell dargestellt und analysiert werden, um Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungen zu planen.
- Lean Management: Lean Management konzentriert sich darauf, Verschwendung in Prozessen zu reduzieren und die Effizienz zu steigern. Durch Methoden wie Wertstromanalyse, Kaizen und Kanban können Prozesse schlanker und effektiver gestaltet werden.
- Six Sigma: Six Sigma ist eine Methode zur Qualitätssicherung, die darauf abzielt, die Fehlerquote in Prozessen auf ein sehr niedriges Niveau zu reduzieren. Durch statistische Analyse und Prozessoptimierung können Fehlerquellen identifiziert und beseitigt werden.
- Total Quality Management (TQM): TQM ist ein umfassender Ansatz zur Qualitätssicherung, der auf kontinuierliche Verbesserung, Kundenorientierung und Mitarbeiterbeteiligung setzt. Durch eine konsequente Ausrichtung aller Prozesse auf die Erfüllung der Kundenbedürfnisse sollen Qualität und Kundenzufriedenheit gesteigert werden.
- Business Process Reengineering (BPR): BPR geht davon aus, dass eine radikale Neugestaltung von Prozessen notwendig ist, um signifikante Verbesserungen zu erreichen. Durch eine kritische Überprüfung und Neugestaltung von Prozessen sollen neue Potentiale für Effizienzsteigerungen und Wettbewerbsvorteile erschlossen werden.
- Agile Methoden: Agile Methoden wie Scrum und Kanban konzentrieren sich darauf, Prozesse flexibel und schnell an sich ändernde Anforderungen anzupassen. Durch enge Zusammenarbeit zwischen Teams und Kunden, kurze Feedbackzyklen und iteratives Vorgehen soll eine hohe Anpassungsfähigkeit und Kundenzufriedenheit erreicht werden.
Diese Liste ist nicht abschließend und es gibt weitere Methoden des Prozessmanagements, die je nach Kontext und Zielsetzung eingesetzt werden können.
In welchem Studienfach kann ich Prozessmanagement lernen?
Prozessmanagement kann in verschiedenen Studienfächern und Studiengängen behandelt werden, je nach Kontext und Schwerpunkt. Hier sind einige der häufigsten Studienfächer, in denen Prozessmanagement gelehrt wird:
- Betriebswirtschaftslehre: Prozessmanagement ist ein wichtiger Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Ausbildung und wird in verschiedenen Studiengängen wie Bachelor- und Masterstudiengängen in Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Wirtschaftsingenieurwesen gelehrt.
- Wirtschaftsinformatik: In der Wirtschaftsinformatik geht es um die Integration von IT und Geschäftsprozessen. Prozessmanagement ist daher ein wichtiger Bestandteil des Studiums.
- Ingenieurwissenschaften: In den Ingenieurwissenschaften wird Prozessmanagement oft im Kontext der Produktionsoptimierung behandelt, z.B. in Studiengängen wie Maschinenbau oder Verfahrenstechnik.
- Management und Führung: Studiengänge, die sich auf Management und Führung konzentrieren, wie beispielsweise MBA-Programme, können auch Prozessmanagement behandeln.
- Qualitätsmanagement: Prozessmanagement ist ein wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements, da es darauf abzielt, Geschäftsprozesse zu verbessern, um eine höhere Qualität zu erreichen. In Studiengängen wie Qualitätsmanagement oder Qualitätsingenieurwesen wird Prozessmanagement oft behandelt.
Insgesamt wird Prozessmanagement in verschiedenen Studienfächern gelehrt, die sich auf die Organisation, Produktion und Management von Unternehmen konzentrieren. Des Weiteren kann eine Weiterbildung belegt werden.
Es gibt viele Bücher und Artikel zum Thema Prozessmanagement. Hier sind einige aktuelle Empfehlungen:
- „Process Management: A Guide for the Design of Business Processes“ von Jörg Becker, Martin Kugeler und Michael Rosemann: Dieses Buch bietet einen umfassenden Überblick über Prozessmanagement und zeigt auf, wie Prozesse entworfen, implementiert und verbessert werden können.
- „Business Process Management: Concepts, Languages, Architectures“ von Mathias Weske: Dieses Buch gibt eine Einführung in die Konzepte, Sprachen und Architekturen des Business Process Management und bietet zahlreiche Praxisbeispiele und Anwendungen.
- „Lean Six Sigma: Erfolgreiche Kombination von Lean Management, Six Sigma und Design for Six Sigma“ von Manfred Langen und Michael L. George: Dieses Buch beschreibt, wie die Methoden von Lean Management und Six Sigma kombiniert werden können, um Prozesse zu optimieren und die Qualität zu verbessern.
- „BPMN 2.0: Introduction to the Standard for Business Process Modeling“ von Thomas Allweyer: Dieses Buch gibt eine Einführung in die BPMN 2.0 Notation, die eine standardisierte und einheitliche Modellierung von Geschäftsprozessen ermöglicht.
- „Continuous Delivery: Reliable Software Releases through Build, Test, and Deployment Automation“ von Jez Humble und David Farley: Dieses Buch beschreibt, wie durch Automatisierung und kontinuierliche Verbesserung von Prozessen eine zuverlässige und schnelle Softwarebereitstellung erreicht werden kann.
Diese Liste ist keine vollständige Auflistung von Literatur zum Thema Prozessmanagement, jedoch sind es einige aktuelle Empfehlungen, die einen guten Einstieg in das Thema ermöglichen.
In unserer Weiterbildung, Organisation und Führung konzentrieren wir uns auf Prozessmanagement. In einem persönlichen Beratungsgespräch beantworten wir gerne Ihre Fragen rund um das Thema Weiterbildung in Prozessmanagement.